Nun arbeite ich 2 Monate für Adecco und kann nun langsam aber sicher meine Erfahrungen mit euch teilen.

Wer sich Adecco als Arbeitgeber aussucht, der lässt sich auf ungewisse Wochen ein. Das Problem bei Adecco ist einfach, dass man nach Aufträgen arbeitet und wenn Adecco keine Aufträge hat, dann hat man eben nichts zu tun.

Bisher lief es durchschnittlich gut bei mir. Ich habe eine Woche gearbeitet und dann eine Woche frei gehabt. Ich habe einmal 9 Tage am Stück durchgearbeitet und sass auch einmal 9 Tage zuhause. Es ist nervenzerreisend wenn man zuhause sitzt und auf einen Anruf von Adecco wartet. Aber im Moment läuft es ganz gut. Ich habe einen Auftrag über 3 Wochen. Das freut mein Bankkonto.

Ich arbeite als Reinigungskraft / Zimmermädchen für Adecco. Wenn sie mich anrufen, dann ist es 99 Prozent ein Job im Hotel. Ich habe aber auch schon in einer Schule geputzt.

Stundenmässig arbeite ich rund 7 Stunden am Tag im Hotel, meist 5 Tage die Woche. Und meistens am Wochenende. Die Arbeitszeiten sind in der Woche von 8:00 Uhr bis 15:30 Uhr, am Samstag von 9:00 Uhr bis 16:30 Uhr und am Sonntag von 11:00 Uhr bis 18:30 Uhr.

Der Stundenlohn bei Adecco beträgt im Hotel 134,99 norwegische Kronen pro Stunde. Am Wochenende bekommt man Samstags ab 14:00 Uhr und den gesamten Sonntag einen Zuschlag von rund 20 norwegischen Kronen pro Stunde.

Bei dem Schulreinigungsjob hatte ich einen Stundenlohn von 145,00 norwegischen Kronen.

Überstunden werden die ersten 2 Überstunden mit 50% Zuschlag und danach mit 100% Zuschlag vergütet.

Adecco hat ein Vorteilsprogramm was mich dazu bewegt hat, bei SATS einzutreten. 20 Prozent Ermässigung auf den monatlichen Mitgliedbeitrag lohnt sich schon um wieder schlank zu werden.

Die zweite norwegische Fussballliga heisst Adecco Ligaen und deswegen hat man auch hier die Möglichkeit öfters kostenlos zum Fussballspiel zu gehen. Allerdings interessiere ich mich nicht besonders für Fussball und Reik mag eher die erste Liga wo Tromsø IL spielt.

Wer nach Norwegen ziehen will, der sollte sich allerdings nur bei Adecco bewerben, wenn der Partner einen Job mit festem Gehalt hat. Ich habe eine Arbeitskollegin aus Polen, die zusammen mit ihrem Ehemann nach Norwegen gekommen ist. Beide sind bei Adecco angestellt.

Erstes Problem, sie brauchen die Aufträge um die Miete und Essen zu bezahlen. Manchmal hat Adecco aber keine Aufträge und sie mussten sich schon Geld aus Polen schicken lassen.

Zweites Problem ist die permanente Aufenthaltsgenehmigung. Die bekommst du nur, wenn du nachweisen kannst, dass du dich allein in Norwegen versorgen kannst. Dazu brauchst du einen Arbeitsvertrag der ein Grundgehalt hat. Die Arbeitsverträge von Adecco haben weder Grundgehalt noch die Garantie dass die immer Arbeit hast. Dadurch bekommen beide keine permanente Aufenthaltsgenehmigung. Nun sind sie seit Anfang August hier und haben noch 2 Monate Zeit irgendwo einen Arbeitsvertrag zu bekommen mit einem Grundgehalt.

In Schweden hat es eine kleine Ewigkeit gedauert, bis wir Freunde gefunden hatten. Hier in Norwegen muss ich sagen, war es etwas einfacher. Woran es lag, ja da kann man nur raten. Entweder weil wir jetzt offener sind und auch auf Leute zugehen oder weil Tromsø eben doch nur fast ein Dorf ist im Vergleich zu Berlin oder Stockholm.

Zuerst sind dort die Menschen auf Reiks Arbeit. Tom ein Niederländer und Reik haben sich schnell angefreundet. Sie haben gleichzeitig in der Firma angefangen und trinken beide gerne Whiskey. Perfekte Kombination.

Marie kommt aus Australien. Seit kurzem hat sie auch einen Hund und das passt doch perfekt für mich.

Durch meine Arbeit habe ich doch sogar Deutsche hier im hohen Norden gefunden. Linda und Steffen kommen ursprünglich aus Leipzig und sind vor drei Jahren hier nach Tromsø gezogen. Steffen ist Koch und Linda arbeitet in der Hausökonomi. Beide im Rica Ishavshotel in Tromsø.

Reik und Steffen haben ebenfalls ein gemeinsames Hobby. Angeln. Nun fahren sie etwa einmal die Woche zum angeln und kommen mit vielen Fischen wieder. Wann wir die alle essen sollen? :D. Es wird wieder Zeit für Besuch aus der Heimat.

Während die beiden angeln gehen, machen wir immer einen Weiberabend. Peppar inklusive. Die beiden Kinder von Steffen und Linda haben jetzt gerade mit dem Kindergarten angefangen. Nicht so leicht einen Platz hier zu bekommen, wie Linda mir einmal erzählt hat.

Norwegische Freunde haben wir ebenfalls gefunden. Marit und Kim. Sie haben ebenfalls einen Hund und durch Zufall, hatten wir das Vergnügen mit ihnen eine Ti på Topp Tour zu machen. Ja in Tromsø ist es möglich Menschen einfach immer wieder so zu treffen, wenn man die gleichen Hobbies hat.

In der kurzen Zeit die ich hier bin, konnte ich mich also gut einleben. Was nicht heisst, dass mich manchmal noch das Heimweh nach Schweden überkommt. Auch Sehnsucht nach Deutschland macht sich manchmal etwas breit. Aber alles im allen haben wir hier auch wieder ein gutes Leben, mit guten neuen Freunden.

Da wir bei unserem alten Blog eine Facebook Gruppe hatten, dachte ich, mach ich doch auch für den norwegischen Blog eine Gruppe auf. Alle sind herzlich Willkommen. Die Gruppe heisst: Auswandern nach Norwegen.

Da unser erster Hochzeitstag vor der Tür stand, haben wir beschlossen uns zu ehren eine kleine Auszeit zu nehmen und einen kleinen Mini-Urlaub auf Senja zu verbringen. Senja ist die zweitgrösste Insel Norwegens und ist sehr geprägt von der faszinierenden Fjordlandschaft.

Am Freitag sind wir nach der Arbeit direkt zu der Fähre nach Brensholmen gefahren. Die Fahrzeit der Fähre betrug 40 Minuten und sie war kackevoll. Wir hatten echt Glück noch mit an Board gekommen zu sein. Ansonsten hätten wir 1,5 Stunden auf die nächste Fähre warten müssen.

Auf Senja wurden wir mit Regen begrüsst, der uns aber gleichzeitig einen schönen Regenbogen präsentierte. Auf Senja fuhren wir dann nochmal etwa 1,5 Stunden bis zu unserem Hotel Hamn i Senja.

Natürlich mussten wir schon auf der Hinfahrt immer wieder halten und die Aussicht geniessen. Auf Senja gibt es etwas, daran muss man sich etwas gewöhnen. Die Strassen! Die Strassen sind ungefähr für 1,5 Autos gebaut. Wer also Gegenverkehr sieht, sollte in eine Ausbuchtung fahren und diesen durchlassen. Aber keine Angst, so viel Verkehr ist da nicht. Neben den Strassen gibt es aber noch etwas viel schlimmeres. Die Tunnel!

Die Strassen durch die Tunnel sind etwas sehr gewöhnungsbedürftig. Es passen 1 und 1/4 Auto auf die Strasse, Schlaglöcher dürfen da natürlich auch nicht fehlen und Licht, neee Strom muss gespart werden. Wir hatten einen Tunnel, der war komplett dunkel. Schon etwas merkwürdiges Gefühl da durchzufahren.

Hier habe ich ein Video auf Youtube gefunden, wie einer durch den Tunnel fährt. Aber nur wenn man es selber macht, weiss man wirklich, wie es ist.

Das Hotel war wirklich wunderschön. Direkt am Wasser, einfach schön. Das Frühstück lies etwas zu wünschen übrig, aber was solls.

Samstag sind wir dann auch direkt los nach dem Frühstück. Nach kurzer Fahrzeit haben wir unser Ziel gefunden und den Aufstieg zum Svanfjells begonnen. Nach etwa 2 Stunden Fussmarsch haben wir dann aber aufgehört und beschlossen, lieber noch etwas auf Senja umher zu fahren.

Sonntag sind wir dann wieder Richtung Tromsø gefahren. Wir hatten beschlossen, dass wir diesmal nicht die Fähre nehmen, sondern Senja über die 1.120 Meter lange Gisundbrücke zu verlassen und wieder aufs Festland zu fahren.

Alles im Allen war es ein super Miniurlaub, den wir immer wieder Wiederholen würden. Senja hat eine faszinierende Landschaft und eignet sich wirklich zum entspannen. Und Angler scheinen hier Voll und Ganz auf ihre Kosten zu kommen.