Eine besonders angenehme Steuerregelung in Norwegen, die uns nun zum ersten Mal selbst betroffen hat, ist die Steuerermässigung im Dezember. Wer in Norwegen arbeitet und Steuern zahlt, muss im Dezember nur 50% von der Einkommenssteuer zahlen, die in einem normalen Monat fällig ist. Der Arbeitgeber zieht automatisch weniger Einkommenssteuer ab. Es bleibt mehr vom Brutto übrig als sonst. Das Weihnachtsgeld bekommt man damit quasi vom Staat statt vom Arbeitgeber. Anders ausgedrückt, gehen die Abzüge vom Brutto von 36% auf 18% runter. Macht immerhin mehr als 7000 NOK bei mir aus, nicht schlecht Herr Specht.

Mir ist bis jetzt allerdings noch nicht ganz klar, wie die Regelung zur Steuerermässigung genau aussieht. In einem deutschen Buch über Norwegen hatte ich vorher gelesen, dass man im November nur die Hälfte an Steuern zahlt. Ihr könnt euch sicher die Enttäuschung vorstellen als volle Steuern im November abgezogen wurden. Das hätte sich besonders für Nadine negativ ausgewirkt, die ja nach Stunden bezahlt wird und im November sehr viel, im Dezember wegen Urlaub sehr wenig arbeiten gegangen ist. Komischerweise (zum Glück für uns) hat das Scandic Hotel die 50% Regelung für Nadine bereits Ende November angewendet, statt im Dezember. Für mich dagegen, gab es die Steuerermässigung erst mit dem Dezember Gehalt. Da ich ein Festgehalt bekomme, war es für mich auch nicht so tragisch, dass ich im Dezember fast 2 Wochen im Urlaub war.

In jedem Fall freuen wir uns über das „Weihnachtssteuergeld“. Hier merkt man ein wenig, dass es dem norwegische Staat verhältnismässig gut geht und noch nicht überall der Rotstift angesetzt wurde.

2 Responses so far.

  1. Der (norw.)Staat schenkt Dir auch hier nichts und schon gar keine Steuern. Entweder wurden in den Vormonaten schon anteilig mehr Steuern abgezogen oder es wird im naechstjaehrlichen Steuerausgleich nachberechnet... Steuern werden immer vom Gesamtbrutto berechnet. Das selbe Procedere beim Feriepenger. Es handelt sich immer nur um gestundete Steuern. Der "halbe" Steuerabzug ist lediglich eine Konjunkturmassnahme, weil die Verantwortlichen wissen, dass auch "geliehenes" Geld gut zum Einkaufen verwendet werden kann.

  2. Anonym says:

    Gut. Manche nennen es Konjunkturmassnahme, andere ein Geschenk. Fakt ist, man zahlt nur halbe Steuern. Da wurde auch nichts mehr abgezogen vorher oder so, totaler Quatsch.